Die Wegkapelle befindet sich am Friedhof, unterhalb des Leichenhauses und ist dort direkt in die Friedhofsmauer des "alten" Friedhofs (vor der Erweiterung) integriert.
Der damalige Gemeindechronist Leonhard Haberland schreibt über die Kapelle, welche in der Denkmalliste für Baudenkmäler des Bayer. Landesamtes für Denkmalpflege eingetragen ist, Folgendes:
"Anno 1687 ließ Georg Ernstbeck diese Kapelle erbauen, welche 1690 eingeweiht wurde." 1686 wurde auch der Friedhof angelegt. Somit errichtete man also zum Friedhof diese Kapelle, die zu dieser Zeit vermutlich auch als Leichenhaus diente. Diesen Umstand hat sie es vermutlich auch zu verdanken, heißt es weiter, das sie während der Säkularisation nicht zerstört wurde, anders wie all die anderen Kapellen in Rieden. Das barocke Steinmotiv im Innenraum, welches von Georg Ernstbeck zu Gottes ehren gestiftet worden war, zeigt die heilige Familie beim Tempelgang. Dies wurde auch als Hinweis auf die Vermutung einer Verwendung als Leichenhaus zu Grunde gelegt. Man bahrte die Verstorbenen auf, wo sie vom irdischen ins ewige Leben zu Gott gingen, gleich der heiligen Familie, die auf dem Weg zum Tempel, zu Gott, war, so die Nachforschungen.
Der Name "Ernstbeck", so wie er auf dem Steinmotiv zu lesen ist, leitet sich aus dem Namen und dem Beruf des Stifters ab. Es handelt sich nämlich um Georg Ernst, der von Beruf Bäcker war und zwar auf dem Anwesen vom heutigen "Löwenwirt", Hauptstr. 20. Ernstbeck ist also der Hausname, der sich daraus ergab.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde am Freitag der Bittwoche, sowie am Kirchweihsonntag von der Pfarrkirche zur "Wegkapelle" prozessiert.